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Baumperlen oder Fund- und Schwemmhölzchen, liebevoll bearbeitet und mit Lederbändern von Mandala zu Halsketten gefertigt

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Waldhexen


Deine Augenblicke tanzen in die Wälder, zittrig dunkles Feucht. Die Stämme der Buchen steigen sie hoch, nur ein kleines Stück weit. Weiter oben, in der Krone dieser Buchenkönigin fällt Sonnenlicht auf Blätter, Äste, in Zwischenräume, auf verlassene Vogelnester … glitzernd. Ab und zu, wenn du Glück hast, fällt dir eine Baumperle in den Schoß, in die offenen Hände. Glatt und rau und widerständig. Wenn du ganz genau schaust, dann kannst du erkennen, wie dich dieses Etwas beobachtet, dich mild und doch ernst betrachtet.

Menschlein.

Die Halsketten der Waldhexen kannst du auf dein verletztes Knie legen oder trag eine, so dass die Perlen an deine Herztüren klopfen und du wirst gesund. Werden.

Geworden sein, geboren mit dem Fremden an dir, das dein Körper versteckt, verhüllt. Eingesponnen, geglättet. Versiegelt.

Spiel mit mir, du Kettentier. Lass mich fallen, in ein weiches frisches Moos, ein frühlingsgrünes. Anfänge. Hab keine Angst vor diesen Hexen. Sie tun dir nicht weh. Erinnern nur an das grüne Gold der Farne und Gräser und Pilzsporen. Tintlinge schreiben sich fort und weiter und das ewig, als gäbe es kein Ende, keinen geordneten Schluss.

Pechschwarze Schneckenschlangen ziehen schleimige Spuren von einer Wurzel zur nächsten und da, unter diesem morschen Geäst liegt wieder eine dieser Perlen, aber du siehst sie nicht. Die scharfen Hexenaugen fehlen dir. Lass dich finden, wenn du mich brauchst. Vertrau mir.

Blau, blau, blau sind deine Haare und schwarz, wenn ich meine Schätze in sie flechte, die einander berühren und einander versichern, nicht alleine zu sein. Da bist du ja, da bleibst du. Da.

Einerseits ganz glatt und hell und rund, Sonnenglanz und auf der anderen Seite verdreht gedreht ins Dunklere, erdbraun, rindenbraun. Hell und dunkel und halt, fall nicht. Davon.

Fagus silvatica. In den Mooren liegen Zeiten begraben, Eiszeiten, Wärmezeiten, Wanderzeiten. Die Bronzezeiten, das merken wir uns leicht, immerhin Bronze, wenn schon kein Silber, kein Gold, haben die Buchen hierher zurückgelockt und damit den Tanz der Hexen mit Ihren geschmückten Körpern, die sich drehen und wiegen im Wind und seinen Ahnungen. Wie unscheinbar zart die Blättern, die Farbenspiele im hellgrün, die Dächer aus den Blättern, den unzähligen Schattenspendern. Ja, die Buchenhexen schwitzen im Wirbel des Drehens und Werfens, wenn ihre Leiber der Kälte widerstehen. Und die Buschwindröschen beeilen sich und wachsen lieber durch den schmelzenden Schnee an die Sonnenstrahlen, die bald schon in den glitzernden Blätterkindern verschwinden. Und im Herbst dann, wenn die Bucheckern, allerlei Getier, oft auch die Schweine der hiesigen Bauern anziehen, wie Magneten, weil sie gut schmecken und fast zur Hälfte aus tropfendem Öl bestehen, wenn die Eckzähne der Eber sie zermalmen, dann wird es ungemütlich für die Buchen und es schmerzt sie ein wenig, wenn man mit stumpfen Taschenmessern Herzen und Namenszeichen in ihre Rinde ritzt.

Und unterstehst du dich, auch noch Runen in die zarte Haut der Buchenäste zu ritzen und das Orakel zu befragen, dann sei klug und lass das sein. Verbrenne lieber die Schwämme an den Stämmen, die brennen wie Zunder und lauf um dein Leben.

Wenn wir uns einfühlen können und tolerant sind und nachsichtig, vielleicht auch mit uns selbst, weil wir Beech, die Toleranzblüte haben, die uns dabei hilft, dann soll das der Welt nicht schaden.

Und dir und mir auch nicht.

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